Deutz F2L 310 Informationen gesucht

[Deutzer 311]

Hallo zusammen,

habe vor kurzem einem Zweizylinder Deutz Motor geschenkt bekommen.
Nach kurzer Betrachtung des Typenschilds ist es wohl ein F2L 310.

Bisher habe ich von dem Motor nichts gehört oder gesehen.
Nachdem ich mich einige Zeit mit google beschäftigt habe, war ich dennoch nicht viel schlauer wie vorher.

Fakt ist, der Motor hat 21 PS bei 3000 U/min und 1135 ccm.
Zudem hat er eine Bohrung von 85mm und einen Hub von 100mm.
Außerdem soll er circa 150kg wiegen und eine Verdichtung von 21,5 (Einheit?) haben.
Baujahr circa von 1963-1967
Es gab in vom Einzylinder bis hin zum Vierzylinder.

All diese Informationen stammen aus Wikipedia.

Nach weiterem suchen fand ich heraus das er des öfteren in Lanz Alldogs eingebaut wurde oder in kleinen Lokomotiven.

Meine Fragen währen daher:

Wo wurde dieser Motor noch alles eingebaut?
Gab es einen speziellen Verwendungszweck? (Untertage, Baumaschinen, Standmotor...)
Wieso ist dieser Motor trotz seiner langen Bauzeit so unbekannt?

Der Motor den ich bekommen habe, ist Kernschrott, wir haben mit zwei Leuten versucht ihn durch zu drehen, jedoch ohne Erfolg.
Er dient mir jetzt noch zur Erfahrungsgewinnung und danach kommt er auf den Schrott.

Ich währe euch sehr dankbar wenn ihr mir ein paar Infos zu dem kleinen geben könntet.

Gruß Sven

 

[Obrschwob]

Hallo Sven,

schau mal hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Deutz-Motoren#Baureihe_FL310

Inwieweit die Angaben allerdings in den Internetportalen stimmen entzieht sich meiner Kenntnis.

Grüßle
Obrschwob

 

[fredi]

Hallo Sven
ich hab einen alten bagger da ist der motor drinn, zum verschrotten zu schade, könnte ihn gebrauchen als ersatzteilträger, da es diese motore nicht mehr so häufig gibt

 

[Lasca34]

Hallo Sven,

schau mal hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Deutz-Motoren#Baureihe_FL310

Inwieweit die Angaben allerdings in den Internetportalen stimmen entzieht sich meiner Kenntnis.

Grüßle
Obrschwob

All diese Informationen stammen aus Wikipedia.

So geht es flott voran.

Gruß
Michael

 

[Deutzer 311]

Hallo Obrschwob,

dankeschön für deine Hilfe, jedoch habe ich die oben genannten Eckdaten genau aus dieser Tabelle aus Wikipedia, daher ist es leider nichts neues.

... Da war Michael ja mal wieder schneller

Hallo Fredi,

klingt ja interesannt, in welchem Bagger ist der Motor eingebaut?
Hast du eventuell noch Bilder vom Bagger und vom Motor?
Bei mir fehlt die Schwungmasse, sonst ist er komplett.

Ich werde mir den Motor erstmal genauer ansehn, und sollte noch was zu gebrauchen sein melde ich mich bei dir.

Währe klasse wenn du mir etwas von dem Bagger und dem Motor erzählen könntest

Gruß Sven

 

[Lasca34]

Hallo Sven,

ich habe eben nochmals ein paar Motorenunterlagen durchgewühlt. Erstaunlich, was da so alles zu Tage kommt . Erstaunlich auch, daß von der Baureihe FL 310 überhaupt nichts zu finden war . Tut mir leid.

Gruß
Michael

 

[Deutzer 311]

Hallo Michael,

das ist jetzt ein Scherz oder?
Dann ist diese Motorbaureihe wohl noch unbekannter als von mir erwartet.

Damit ist das Schicksal besiegelt, er wird definitief nicht verschrottet, sondern zerlegt und sehr sehr genau unter die Lupe genommen.

Trotzdem vielen Dank für deine Mühe

Gruß Sven

 

[Allerhand]

Hallo Sven.

Ich habe da Unterlagen.

Bitte Geduld.

Die Motoren saßen oft in Kompressoren oder anderen Baumaschinen.. Diese wird man aber nicht mehr oft zu sehen bekommen..

Die sind längst ausrangiert.


Gruß

Friedhelm

 

[fredi]

in diesen bagger ist erdrinn EDER Radbagger WH 180 baujahr 1967 wenn neue zylinder wieder raufkommen, ist er wieder einsatzbereit.Wie mir in der Werkstatt mitgeteilt wurde, worden die motore bis 1970 gebaut.

Gruß Fredi

 

[Rasta.-man]

Mein Opa hat nen Kipper von der Firma Baumaschinen Kayser (Andernach), da ist ein F1L310 drin.

Verdichtung: Braucht keine Einheit, da im Verhältnis zum Druck der angesaugten Luft. Hätte der Motor 100% Liefergrad, wären das 21,5bar. Da man aber nie genau wissen kann wie hoch der Druck im Zylinder ist wenn das Einlaßventil gerade geschlossen hat, gibt man einfach 21,5:1 an, wobei 1 den Druck im unkomprimierten Zylinder darstellt. Wie hoch der ist, kann dir nur ein Kompressionstester sagen.
Sprich: Der Motor verdichtet die Luft so, dass Sie den 21,5-fachen Druck hat im Vergleich zu dem, der kurz nach Einlaßschluss herrschte.

Zünden tut das Gemisch dann je nach Drehzahl kurz vor oder auf dem OT. Zumindest würde ich das bei alten Dieseln so vermuten.

Mein Opa hat mir heute auch gesagt dass er noch ein Buch zu dem Motor hat.

Vermutlich ist es dieses hier: http://picasaweb.google.com/h45525/DeutzF1L310FROKMotrakS8#5201245804705010418


F2L310 und F1L310 sind bis auf die Zylinderzahl identisch.

 

[Lasca34]

.....Verdichtung: Braucht keine Einheit, da im Verhältnis zum Druck der angesaugten Luft. Hätte der Motor 100% Liefergrad, wären das 21,5bar. Da man aber nie genau wissen kann wie hoch der Druck im Zylinder ist wenn das Einlaßventil gerade geschlossen hat, gibt man einfach 21,5:1 an, wobei 1 den Druck im unkomprimierten Zylinder darstellt. Wie hoch der ist, kann dir nur ein Kompressionstester sagen.
Sprich: Der Motor verdichtet die Luft so, dass Sie den 21,5-fachen Druck hat im Vergleich zu dem, der kurz nach Einlaßschluss herrschte.
........

So kann man das nicht sagen; so einfach ist das nun auch wieder nicht. Das Verdichtungsverhältnis, vulgo die Verdichtung, ist das Verhältnis des Restvolumens im Zylinder bei OT*** zur Summe des Hubvolumens des Zylinders und eben dieses Restvolumens. Bei einer Verdichtung von 21,5 wird das Luftvolumen im Zylinder auf 1/21,5 zusammengedrückt. Daraus folgt zunächst mal, daß das Verdichtungsverhältnis eine rein geometrische Größe** ist, denn es ist der Quotient aus zwei geometrischen Merkmalen des Motors.

Man kann es auch anders sagen: Bei einem Verdichtungsverhältnis von 21,5 ist der Raum über dem Kolben bei UT**** 21,5 mal so groß wie bei OT***.

Den Verdichtungsenddruck kann man nicht ohne weiteres aus dem Verdichtungsverhältnis errechnen, auch dann nicht, wenn der Anfangsdruck ( bei UT**** ) bekannt ist. Die von Rasta.-man angegebene Überlegung würde zutreffen, wenn die Verdichtung bei konstanter Temperatur erfolgte ( isotherm* ), aber dann würde der Dieselmotor nicht funktionieren, weil die Luft am Ende des Verdichtungshubs so kalt wäre wie am Anfang und also der Kraftstoff nicht entflammte.

Bei isothermer Verdichtung* würde gelten pV = const. ( p ist der Druck, V das Volumen ), so daß das halbe Volumen tatsächlich doppelten Druck ergäbe. Bei realen Verdichtungen und deshalb insbesondere bei der Verdichtung in einem Hubkolbenmotor ist der Zusammenhang zwischen Druck und Volumen viel komplizierter und enthält vor allem eine weitere Variable, die erst durch Versuche bestimmt werden müßte. Da uns als Motorenbenutzern diese Größe nicht bekannt ist, können wir nicht aus dem Verdichtungsanfangsdruck auf den Verdichtungsenddruck schließen.

Deshalb ist in den Werkstattdaten von Motoren auch immer der Verdichtungsenddruck aufgeführt, damit man aus einer Kompressionsmessung überhaupt sinnvolle Schlüsse ziehen kann.

Gruß
Michael

* Die isotherme Verdichtung, also bei gleichbleibender Temperatur des Gases, ist eine idealisierte Modellvorstellung, die man real, wenn überhaupt, nur im Labor unter größtem Aufwand darstellen kann. Praktisch hat sie keine Bedeutung.

** Zur Ermittlung des Verdichtungsverhältnisses braucht man also nur Längen zu messen. Das kann man auch ermitteln, wenn der Motor nicht funktioniert.

*** OT = oberer Totpunkt
**** UT = unterer Totpunkt

 

[Rasta.-man]

Mh stimmt, die Temperatur hatte ich vollkommen vergessen...ich Depp

Wobei ich jetzt nach dem Gasgesetz vermutet hätte, dass der Druckanstieg die Temperaturerhöhung verursacht und die höhere Temperatur wiederum nicht den Druck erhöht -> sonst würden sich Druck und Temperatur ja gegenseitig hochschaukeln was nach dem x-ten Satz der Thermodynamik nicht geht.

Aber dass das ganze weder trivial noch linear ist stimmt schon

 

[Lasca34]

Hallo Sascha,

nimm's leicht, denn wenn man schon ein Depp wäre, wenn man nicht immer alle Modelle, die reale Verdichtungen abbilden sollen, im Kopf hat, wären wir fast wohl alle welche* .

Gruß
Michael

* Deppen meine ich, nicht Verdichtungen oder Modelle .

 

[Nora3]

Hallo Deutzer 311
Hast Du den Motor noch?
Habe einen Motrak Kipper, ein sogenannter Motorjapaner mit diesem Motor. Ein super praktisches Ding, kann man nach allen
seiten Kippen.
Suchen nun dringend den Regler für die Einspritzpumpe stirnseitig eingebaut.
Hast du das Ding von diesem Motor noch?
Gib mir doch bitte Deine Telefonmummer, oder antworte bald.
Wäre zu schön, um wahr zu sein, denn ich habe schon alles versucht, um an dieses Teil zu kommen.

Gruß von Nora3