Gülle oder KAS

Diskutiere Gülle oder KAS im Forum Ackerbauliche Fragen im Bereich die tägliche Arbeit - Hallo, bin gerade am Überlegen wie dieses Frühjahr das Grünland zur Pferdeheugewinnung gedüngt werden soll. Möglichkeit 1: Pro Ha 16 kubik...
Micha 85

Micha 85

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Hallo,
bin gerade am Überlegen wie dieses Frühjahr das Grünland zur
Pferdeheugewinnung gedüngt werden soll.
Möglichkeit 1:
Pro Ha 16 kubik Rindergülle zu 8 Euro/ Kubik ausbringen lassen

Moglichkeit 2:
KAS streuen lassen, 150 Kg/ Ha

Das Heu soll ab Juli gemäht werden.
Meine Frage:
Was ist vom Nährstoffgehalt besser geeignet bzw ist günstiger?

Mfg Micha
 
Allrad-Oldtimer-Fan

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Hallo,

ich bin immer für natürlichen Dünger! Gülle solltest du nur mal Abschleppen, wenn sie getrocknet ist und einige Wochen/Tage auf der Wiese liegt. Sie fördert die Microorganismen und wirkt sich auch positiv auf die Zahl der vorhandenen Regenwürmer aus, die sehr nützlich sind.
Als Düngung kannst du auch den letzten Grasschnitt mulchen und liegen lassen, der bewirkt ähnliches wie Gülle und schützt die Grasnarbe über Winter.

Gruß Martin
 
D 6206 er

D 6206 er

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Hallo,

Gülle hat nicht nur den N-Anteil, wie KAS. Nur mit KAS wirst Du kein gutes Heu herstellen können.
Da würde ich zum KAS noch 5-7 dt/ha Magnesiakanit auf die Weide ausbringen.


Allerdings ist Gülle für Heu, das an Pferde verfüttert wird, gänzlich ungeeignet. Was eine Kuh an Heu wohl klagos essen wird, rührt ein Pferd nicht an. Daher würde ich für Pferdeheu keine Gülle einsetzen.


Mal eine Frage, warum soll das Gras denn erst ab Juli gemäht werden? Oder ist das ein Trick, dass das Gras dann schon "Heu auf dem Halm" ist?

So lange würde ich mit der Grasmad nicht warten.

Gruß
D 6206 er
 
R

RobinD4506-S

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Hallo Elmar,
nein für Pferde ist es wichtig das das Heu nicht "fein" ist. Es muss "grob" sein, dann fressen es die Pferde am liebsten.
 
D6006A

D6006A

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Moin,
da fällt mir spontan der Spruch meines Lehrherren ein: Späte Mad bringt Haufen Stolz, doch Freund bedenke, Du erntest Holz! :DAber bei Pferden ist das ja sogar erwünscht, außerdem hat man durch das späte Heuen gleich eine Nachsaat.
Grüße
Frank
 
Micha 85

Micha 85

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Hallo D 6206 er,

Robin und D6006A haben die Gründe zum späten Schnitt genannt.
Außerdem werden die Flächen welche zur Heumahd genutzt werden von Oktober bis mitte April beweidet bzw. wird den ganzen Winter
Heu oder Heulage gefüttert und somit sind pro Ha schon einige Tonnen
Pferdeäppel bzw. Frischmist verteilt.
Die Gülle oder eben KAS sind nur als zusatz gedacht um den Ertrag noch ein wenig zu Steigern.
Seit Jahren werden die Flächen so bewirtschaftet.
Bis vor 5 Jahren in Extensiver bewitschaftung wegen Naturschutzprogrammen usw. und die letzten Jahre wieder konventionell.
Ich dachte eigentlich das Tiere bei ihrm eigenen Kotgeruch empfindlich und bei fremdkot weniger Empfindlich reagieren.
Nun Interessiert mich mit wieviel Kg KAS man 1 Kubikmeter Gülle vergleichen kann?

Gruß Micha
 
D 6206 er

D 6206 er

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Hallo,

danke für die Hinweise - ich mache seit Jahren Heu explizit für Pferde.
Das dort ein noch anders gelagerter Grund für die sehr extrem späte Mad des ersten Schnittes vorliegen muß habe ich mir gedacht und der hat nun einmal mein Interesse geweckt.

Und der erste Schnitt muß sitzen, aber es reicht völlig aus, den ersten Schnitt 14 Tage später anzusetzen als der erste Schnitt für die Rindviehhalter notwendig ist. Optimal ist der Schnitt nun einmal beim Ährenschieben der Gräser, denn Pferdeheu ist nun einmal anders zu sehen in Bezug auf Eiweißgehalt, Rohprotein und Rohfaseranteile - und da ist bis zum Juli nun einmal ein ganz anderer Zeitrahmen.


Ich würde dort andes vorgehen, erster Schnitt fürs Heu zum Idealtermin, und danach erst abweiden lassen. Das nutzt die Winterfeuchtigkeit für den ersten Schnitt fürs Heu besser aus. Denn wenn die Pferde bis zum April auf der Weide sind, dann sind relativ viele Dungbestandteile auf der Weide, die bei der Frühjahrstrockenheit kaum noch zersetzt werden.

Zur Düngung schau mal hier: http://www.lwk-niedersachsen.de/index.cfm/portal/pflanze/nav/278/article/14085.html

Gruß
D 6206 er
 
Allrad-Oldtimer-Fan

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Hallo,

mein Vater war mit unserem Münsterländer kürzlich auf einem Reiterhof bei Münster. Der Besitzer füttert 1.-und 2.-Schnitt Silage in Rundballen an ca. 100 Pferde. Warum geht das mit Silage aber mit Grummet (2.Schnitt getrocknet) nicht?

Gruß Martin
 
Raini750

Raini750

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Moins,

Allrad-Oldtimer-Fan schrieb:
... Warum geht das mit Silage aber mit Grummet (2.Schnitt getrocknet) nicht?

beim Pferd ist die Struktur wichtig, da sich die Verdauung im Gegensatz zum Rind größtenteils im Darm abspielt. Das Grummet ist feiner und regt die Darmtätigkeit nicht so stark an.
Bei sensiblen Pferden (hochgezüchtete Sportpferde sind sensibler, da genetisch auf Leistung getrimmt) kommt es schneller zu Verklumpungen und damit zu Koliken.
Bei Silage ist das nicht ganz so. Da sie noch mit Restfeuchte gepresst wird, zerbricht sie nicht so stark wie Heu, hat also noch etwas mehr Struktur. Zusätzlich wird mit Stroh nachgeholfen.

Prinzipiell geht Grummet auch, aber dann müssen viele Rahmenbedingungen erfüllt sein.
- es muss es eine Top-Qualität haben (lässt sich schlecht kalkulieren),
- es muss viel Ruhe im Stall herrschen (je größer der Stall, um so schwieriger)
- es sollte öfter in geringeren Mengen gefüttert werden (wer soll das bezahlen),
...

Alles in allem ist das Risiko ist eben höher.

Gruß Raini
 
Allrad-Oldtimer-Fan

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Hallo Raini,

danke, jetzt weiss ich wieder was mehr! Vertragen Pferde auch Klee? Wir wollen Klee in die Hafer sähen und dann mähen und an Pferde füttern bzw. vielleicht sogar silieren oder trocknen.

Gruß Martin
 
Raini750

Raini750

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Hallo Martin,
Pferde vertragen Klee, sie fressen ihn sogar ausgesprochen gern. Aber er darf nur in kleineren Mengen gefüttert werden!!! Der hohe Eiweißgehalt ist gefährlich.
Die vielen kleinen Helferlein im Darm (Bakterien) bilden damit ziemlich viele Abgase (Pups), die bei zuviel Eiweiß wegen Schaumbildung nicht mehr entweichen können.
Zum Neutralisieren ist Stroh wieder günstig.

Als Silage ist er, so glaube ich, nicht geeignet (auch wieder wg. Eiweiß, das siliert nicht gut und wird schlecht. Das können Dir aber die Landwirte besser erklären).

Als Heu wäre es zwar ein prima Futtermittel, aber aus technischer Sicht gibt es das Problem, dass die Blätter nach dem Trocknen fast vollständig zerbröseln. Zwei-, dreimal gewendet, dann hat es sich so gut wie erledigt mit der Ernte. Pressen ist ganz und gar sinnlos.
Im Gemisch mit Gräsern geht das besser, weil die Blattanteile dann nicht so stark auf der Wiese liegenbleiben.

Gruß Raini
 
Allrad-Oldtimer-Fan

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Hallo Raini,

es wird warscheinlich darauf hinaus laufen, dass wir den Klee frisch füttern werden. Die zwei Äcker die wir einsähen werden mit Klee-Gras-Gemischen ausgesäht.

Gruß Martin
 
Thema: Gülle oder KAS

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